So würde Giovanni Trappatoni vermutlich antworten, wenn er nach meiner aktuellen Performance gefragt würde. Und er hat recht! Die Frage ist, weshalb ist das so?
Dieser Blog-Beitrag bringt «Licht ins Dunkel» und erklärt die Situation. Und alle nicht Fussball-Aficionados können sich hier die 3-minütige «Pressekonferenz» von Giovanni Trappatoni anschauen, damit sie wissen, was ich meine.
Meine Frau und ich haben während dem ganzen Jahr sehr intensiv und viel gearbeitet. Wir brauchten Abstand vom Business und planten dafür eine Auszeit.
Im Herbst haben wir deshalb einen 14-tägigen Urlaub auf den Azoren gebucht. Unsere verschobene Hochzeitsreise aus dem Corona-Jahr 2020.
Und nach dem Urlaub wollten wir mit gefülltem Akku den Rest des Jahres angehen und dieses erfolgreich abschliessen.
Das hiess neben dem Tagesgeschäft die Durchführung der «ACADEMY for TALENT ATTRACTION» planen. Als «Verkaufsgefäss» dafür eine kostenlose Masterclass (3 x 1.5 Stunden) auf Social Media anbieten, diese konzipieren, Unterlagen und Präsentationen gestalten, entsprechende Werbeanzeigen für SocialMedia-Kanäle schreiben und die gesamte Launch-Kampagne planen.
Zumal sozusagen JUST IN TIME als «externe Unterstützung» ein Portrait über mich im HR TODAY erschien. Der Moment schien also genau richtig!
Das war die Theorie.
Es war schon ein spannendes Gefühl, während der ersten Woche auf der Insel Flores zu sein. Weil die Azoren zu Portugal gehören ist dies ist der westlichste Punkt von Europa!
Die Insel liegt mitten im atlantischen Ozean – etwa 1400 km von der Westküste Portugals entfernt und fast 4000 km weit weg von der Ostküste Amerikas!
Wirklich «in the middle of nowhere»: Rund um die Insel nur Meer bis zum Horizont und sonst nix!
Den Rest unseres Urlaubs verbrachten wir dann mit «Island-Hopping» und besuchten die Inseln Faial, Pico, Terceira und São Miguel. Alle wunderschön und sehenswert!
Die Ferien waren wunderbar bis fast zum Schluss. Irgendwie hatten wir uns erkältet und konnten die letzten zwei Tage und den Heimflug nicht mehr voll geniessen.
Nicht schlimm, aber ohne Erkältung wär's noch schöner gewesen.
Die Erkältung wollte nicht vorbeigehen und mein allgemeiner Zustand wurde nicht besser. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt! Eigentlich sollte mein Akku ja voll sein, doch irgendwie ging das Ganze in Richtung Grippe! Schöner Mist, denn mein Kalender war voll mit Terminen, die ich alle nicht wahrnehmen konnte!
Auch die Grippe wollte nicht aufhören und nach ein paar Tagen schien klar, dass wir ein Souvenir mitgebracht haben: Irgendeine Variante von SARS-COV 2!
Ich erlebte etwas, was ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt hatte: ICH HATTE KEINEN ANTRIEB !!! Ich, der schon als Kind der «Zappelphilipp» genannt wurde und nie still sitzen konnte! Ich, der mit Vollgas und Begeisterung meine Berufung lebte, hatte auf einmal Lust auf gar nichts! Ich «war» einfach - lag da und stellte irgendwie fest, dass ich einfach «bin». Und das war gut so, denn mehr wollte ich nicht. Ich lag einfach so herum, irgendwann schlief ich, mal war ich wach - Tag & Nacht – und ich hab' das alles einfach so zur Kenntnis genommen.
Essen und Trinken war auch nicht mehr auf dem Programm, was dazu führte, dass mich meine Frau zweimal in den Notfall brachte, wo ich jeweils 1-2 Infusionen mit Salzwasserlösung erhielt. Nicht Essen ist nicht gefährlich, aber nicht Trinken kann tödlich sein, hab' ich gelernt. Ich nahm also während knapp zwei Wochen mehrheitlich Flüssignahrung zu mir, weil feste Nahrung nicht ging und blieb weiterhin antriebslos.
Dass ich all' meine Termine nach hinten schieben musste, war mir zu diesem Zeitpunkt bewusst, aber es störte mich überhaupt nicht: ich nahm's zur Kenntnis – und das bei meinem ausgeprägten Pflichtbewusstsein! Das Virus hatte also definitiv nicht nur an der Hardware, sondern auch an meiner Software herumgebastelt! Jetzt weiss ich, wie sich ein «foggy brain» anfühlen kann!
Ich finde dazu im Netz folgende Erklärung: Viele post-COVID Patienten empfinden in grösserem oder kleinerem Ausmass, was englisch lapidar als brain fog ("Hirn Nebel") zusammengefasst wird: Sie haben kognitive Probleme, also Probleme "mit dem Denken", Konzentrationsstörungen, vermehrte Vergesslichkeit, sie sind verlangsamt oder haben zuweilen Schwierigkeiten beim Planen und Lösen von Problemen – eben Nebel im Hirn.
Ja genau: Probleme mit dem Denken, Langsamkeit, Schwierigkeit beim Planen und Lösen von Problemen – das beschreibt mich und meinen Zustand während mehr als vier Wochen ziemlich gut. Nicht immer gleich; mal mehr, mal weniger. Das einzige was mit der Zeit ging, war Arbeit im Gemüsegarten. Aber auch hier ging alles langsam und in kleinen Zeiteinheiten: eine Stunde draussen im Garten und dann zwei Stunden erholen. Und ins Büro gehen war überhaupt keine Option!
Das ist mein Lebens-Mantra, und es stimmt für mich schon mein ganzes Leben lang! Ich nehme meine Gesundheit ernst und übernehme dafür die volle Verantwortung: Ich ernähre mich seit mehr als 12 Jahren vegetarisch, trinke moderat Alkohol, rauche seit mehr als 30 Jahren nicht mehr und treibe regelmässig Sport. Ich schaue, dass ich in Körper/Seele/Geist gesund bleibe und bin deshalb auch mein eigener «Hausarzt». Und wenn mein System mal nicht «stimmt», dann gibt's eine Menge Korrektur-Möglichkeiten ausserhalb von Pharma und Schulmedizin.
Jede sog. Krankheit ist für mich Kommunikation meines Körpers mit mir für ein Symptom. Und wo ein Symptom ist, da gibt's auch eine Ursache. Und Ursachen für Symptome finde ich z.B. bei Rüdiger Dahlke im Buch «Krankheit als Symbol» oder bei Christiane Beerlandt in «der Schlüssel zur Selbstbefreiung». Danach weiss ich (als mein eigener «Hausarzt»), was die Grundlage für mein Symptom ist, und kann das bearbeiten, damit sich das Symptom nicht mehr zeigen muss. Erst wenn ich damit nicht mehr weiterkomme, kann ich medizinische Hilfe anfordern. Wie z.B. gerade eben mit meinem «Virus-Souvenir».
Wenn Dir das alles jetzt zu esoterisch erscheint, kann ich das gut nachvollziehen. Für mich stimmt's so und nicht alle Menschen müssen an das Gleiche glauben wie ich.
Ich delegiere meine Gesundheit auch nicht an eine Krankenkasse: ich habe die tiefstmögliche Deckung und den grösstmöglichen Selbstbehalt. Die Kosten für meine beiden CORONA-Notfalltermine werde ich deshalb selbst bezahlen. Ich hab' sie auch selbst verursacht!
In meiner langjährigen Erfahrung bin ich vielen Menschen begegnet, die sich primär über ihren Job oder ihre Aufgabe definiert haben. Mit dem Verlust ihres Jobs haben diese Menschen oft auch ihre Person oder ihre Persönlichkeit verloren.
Das Zitat von Chungliang besagt das Gegenteil: wir «sind» jemand, auch wenn wir nichts «tun». Und genau das passierte bei mir: ich konnte durch meine Antriebslosigkeit nichts mehr im Aussen tun.
Weil ich die Philosophie von Chungliang verinnerlicht habe, geschieht bei mir immer in solchen Situation der Wechsel nach Innen. Und das ist der «Nutzen» oder der «Vorteil» von einer Grippe: mein System zwingt mich zur Ruhe im Aussen und es entsteht Platz für «innere Arbeit».
Ich bin überzeugt davon, dass dieses Virus nur deshalb in mir andocken konnte, weil ich zuvor irgendwie unausgewogen unterwegs gewesen war. Und das Virus gab mir jetzt die Möglichkeit zur Reflexion meiner Situation. Wie genial ist das denn ?!?
Ich hatte also «alle Zeit der Welt» für ein gründliches Inventar und es war relativ schnell klar, dass ich etwas ändern musste. Ich konnte – und kann immer noch nicht – sagen, ob & falls ja, wann ich wieder in meiner alten Energie sein werde. Es ist auch fraglich, ob es überhaupt sinnvoll wäre, wieder dorthin zurück zu kehren.
Es wurde mir bewusst, dass ich so wie vor dem Urlaub (und vor dem Virus) nicht mehr weitermachen konnte.
Irgendetwas musste ich ändern, und ich kam zu folgendem Schluss:
Dafür kann ich alle Energie aufwenden, die ich habe. Alles andere ist im Moment «nice to have» und muss warten. Bis auf Weiteres. Es ist aktuell nicht absehbar, wann sich der Nebel in meinem Hirn lichtet, wann die Langsamkeit wieder verschwindet und wann ich nicht wieder so schnell müde werde wie jetzt.
Du stellst vielleicht die Frage, wie es denn möglich ist, dass trotzdem jeden Freitag eine «Freitagspost» kam, obwohl ich «Land unter» war? Ganz einfach: ich hatte als ich noch in meiner ganzen Energie war, Blog-Beiträge «auf Vorrat» geschrieben und diese entsprechend zur Veröffentlichung eingeplant. Normalerweise schrieb ich einen Blog-Artikel in zwei bis drei Stunden.
Ich habe mir oft die Frage gestellt, weshalb ich denn «auf Vorrat» schreibe – jetzt hat sich gezeigt weshalb: Ich konnte mir die nötige Zeit nehmen für diesen letzten Beitrag, an welchem ich nun schon über eine Woche schreibe: ein klares Zeichen dafür, dass dies so nicht mehr geht!
Das ist so und das wird auch so bleiben, denn diese beiden Dinger geben meinem Leben Sinn! Es wird interessant sein, zu beobachten, ob und falls ja wie sich die beiden Elemente verändern oder verschieben werden. Mal schauen – das Leben bleibt auf jeden Fall spannend!
Jede Ausgabe der «FREITAGSPOST» war eine Hommage an Daniel Zanetti von NeumannZanetti & Partner in Meggen bei Luzern.
Daniel Zanetti war ein begeisterter, begnadeter und inspirierender Marketeer und er hat in mir das Feuer der Begeisterung für Marketing entfacht. Und dafür, immer einen Schritt weiter zu gehen als gedacht - eben «BEYOND» zu gehen! An einem Seminar zur Kundenverblüffung durfte ich Daniel Zanetti persönlich kennen lernen. Seine Ideen, seine Ausführungen und seine Philosophie haben mich begeistert.
Irgendwann hat Daniel Zanetti angefangen, jeden Freitagnachmittag per Mail ein «WEEKYL EMPOWERMENT» zu verschicken mit einer spannenden Geschichte aus seinem Marketingleben. Diese Mail kam jeweils um 15 Uhr – und meine Woche war erst komplett, nachdem ich diese inspirierenden Geschichten gelesen hatte. Und ich erinnere mich heute noch an die eine oder andere Geschichte, die er mit uns teilte, denn er war auch ein begnadeter Storyteller.
Daniel starb am 8. September 2008 viel zu jung mit 43 Jahren und als ich letztes Jahr die Idee eines regelmässigen Newsletters zum Thema «BEYOND RECRUITING» hatte, war klar, dass mein Newsletter ihm gewidmet ist.
Dann abonniere meinen kostenfreien Newsletter. Du bekommst jede Woche Info rund ums Thema Rekrutierung mit Ideen und Tipps wie Du Dein Recruiting noch erfolgreicher machen kannst.
Ja, das will ich!